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Heilige Drei Könige

Gedichte, Geschichten und Lieder zum Fest der Heiligen Drei Könige

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Heilige Drei Könige
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Gedichte

Geschichten

Lieder

Gedichte

Am Feste der Heiligen Drei Könige

Autorin: Anette von Droste-Hülshoff

Durch die Nacht drei Wandrer ziehn,
Um die Stirnen Purpurbinden,
Tiefgebräunt von heißen Winden
Und der langen Reise Mühn.
Durch der Palmen säuselnd Grün
Folgt der Diener Schar von weiten;
Von der Dromedare Seiten
Goldene Kleinode glühn,
Wie sie klirrend vorwärts schreiten,
Süße Wohlgerüche fliehn.

Finsternis hüllt schwarz und dicht
Was die Gegend mag enthalten;
Riesig drohen die Gestalten:
Wandrer, fürchtet ihr euch nicht?
Doch ob tausend Schleier flicht
Los' und leicht die Wolkenaue:
Siegreich durch das zarte Graue
Sich ein funkelnd Sternlein bricht.
Langsam wallt es durch das Blaue,
Und der Zug folgt seinem Licht.

Horch, die Diener flüstern leis:
„Will noch nicht die Stadt erscheinen
Mit den Tempeln und den Hainen,
Sie, der schweren Mühe Preis?
Ob die Wüste brannte heiß,
Ob die Nattern uns umschlangen,
Uns die Tiger nachgegangen,
Ob der Glutwind dörrt’ den Schweiß:
Augen an den Gaben hangen
Für den König stark und weiß.“

Sonder Sorge, sonder Acht,
Wie drei stille Monde ziehen
Um des Sonnensternes Glühen,
Ziehn die Dreie durch die Nacht.
Wenn die Staublawine kracht,
Wenn mit grausig schönen Flecken
Sich der Wüste Blumen strecken,
Schaun sie still auf jene Macht,
Die sie sicher wird bedecken,
Die den Stern hat angefacht.

O ihr hohen heil’gen Drei!
In der Finsternis geboren
Hat euch kaum ein Strahl erkoren,
Und ihr folgt so fromm und treu!
Und du meine Seele, frei
Schwelgend in der Gnade Wogen,
Mit Gewalt ans Licht gezogen,
Suchst die Finsternis aufs Neu!
O wie hast du dich betrogen;
Tränen blieben dir und Reu!

Dennoch, Seele, fasse Mut!
Magst du nimmer gleich ergründen,
Wie du kannst Vergebung finden:
Gott ist über Alles gut!
Hast du in der Reue Flut
Dich gerettet aus der Menge,
Ob sie dir das Mark versenge
Siedend in geheimer Glut,
Läßt dich nimmer dem Gedränge,
Der dich warb mit seinem Blut.

Einen Strahl bin ich nicht wert,
Nicht den kleinsten Schein von oben.
Herr, ich will dich freudig loben,
Was dein Wille mir beschert!
Sei es Gram, der mich verzehrt,
Soll mein Liebstes ich verlieren,
Soll ich keine Tröstung spüren,
Sei mir kein Gebet erhört:
Kann es nur zu dir mich führen,
Dann willkommen Flamm’ und Schwert!

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Der Stern

Autor: Wilhelm Busch

Die drei Magier
Die drei Magier
Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay

Hätt’ einer auch fast mehr Verstand
als wie die drei Weisen aus Morgenland
und ließe sich dünken, er wäre wohl nie
dem Sternlein nachgereist, wie sie;
dennoch, wenn nun das Weihnachtsfest
seine Lichtlein wonniglich scheinen lässt,
fällt auch auf sein verständig Gesicht,
er mag es merken oder nicht,
ein freundlicher Strahl
des Wundersternes von dazumal.

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Wir Heilige Drei Könige

Volksgut

Wir Heiligen Drei König’, wir kommen von fern,
wir suchen den Heiland, den göttlichen Herrn.
Da stehet vor uns ein helleuchtender Stern,
er winkt uns gar freundlich, wir folgen ihm gern.
Er führt uns vorüber vorm Herodes sei’m Haus,
da schauet der falsch’ König beim Fenster heraus.
Er winkt uns so freundlich: „O kommt doch herein,
ich will euch aufwarten mit Kuchen und Wein.“
„Wir können nicht weilen, wir müssen gleich fort,
wir müssen uns eilen nach Bethlehem Ort.
Es ward uns durch Gottheit die Kunde zuteil,
daß ein Kind geboren, das der Welt bringt das Heil.“
Wir kommen im Stall an, finden das Kind,
viel schöner und holder, als Engel es sind.
Wir knien uns nieder und beten es an,
o Herr, nimm die Gabe aus Dankbarkeit an:
Gold, Weihrauch und Myrrhen, das reichen wir dir,
führ du uns dann einstens in’n Himmel von hier!

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Geschichten

Die Heiligen Drei Könige

Autorin: Ingrid Neufeld

Balthasar schraubte sein Teleskop zusammen und stellte es in die Ecke. Er stieg die Treppe hinunter und betrat das größte Zimmer des Hauses, um sein Abendessen einzunehmen. Seine Frau wartete schon auf ihn.

„Stell dir vor“, begrüßte er seine Frau. „ich habe heute eine ganz besondere Entdeckung gemacht. Erstmals konnte ich einen ganz besonderen Stern beobachten.“ „Einen Stern?“, wunderte sich seine Frau. „Ja“, erwiderte er schlicht und schob sich ein paar Oliven in den Mund, ohne darauf zu achten, was er aß.

„Dieser Stern muss etwas Besonderes sein.“, murmelte er. „Ich muss nur noch herausfinden, warum.“ Seine Frau schüttelte nur den Kopf. Sie hatte es schon lange aufgegeben, sich zu wundern. Wenn ihr Mann mit seinen Sternen beschäftigt war, interessierte ihn nichts anderes. Die nächsten Tage beobachtete Balthasar in jeder nur möglichen Minute den Sternenhimmel.

Dann, eines schönen Tages, erklärte Balthasar, eine Reise unternehmen zu müssen. „Es wird ein paar Tage dauern“, sagte er zu seiner Frau. „Mach dir keine Sorgen.“ Er nahm seinen besten Esel und packte ihn mit allem Notwendigen. Dann verließ er seine Familie und reiste dem Stern hinterher.

Täglich berechnete er den Weg des Sterns am Himmel und überlegte wo er wohl die beste Sicht auf ihn haben würde. Dort musste ein ganz besonderer König geboren werden. Er wusste inzwischen, dass dieser Stern auf die Geburt eines ganz besonderen Menschen hinwies.

Da Balthasar selbst ein einflussreicher Mann war, wollte er wissen, mit welchem König er es künftig zu tun haben würde. Er musste sich Klarheit verschaffen. Nach einiger Zeit – er war schon mehrere Tage unterwegs – traf er auf eine andere Reisegesellschaft.

Die Leute hielten ihn an und fragten ihn über sein Ziel aus. Zögernd kam er mit ihnen ins Gespräch und erfuhr, dass sie dasselbe Ziel hatten wie er selbst. „Wir heißen Melchior und Caspar und haben völlig unabhängig voneinander den Stern am Himmel entdeckt. Genau wie du“, erklärten sie ihm. Balthasar war beeindruckt und so beschlossen sie, gemeinsam weiter zu reisen.

Täglich beobachteten sie den Himmel, stellten ihre Berechnungen an und marschierten am Tag in die Richtung, die ihnen der Stern nachts angegeben hatte. Es war eine weite beschwerliche Reise. Doch endlich kamen sie nach Jerusalem, einer bedeutenden Stadt in Israel. Da der Stern in Israel zu verharren schien, fragten sie sich zum Palast durch. Bestimmt wurde dem König ein Sohn geboren und dies war der König, dessen Geburt der Stern ankündigte.

Doch Herodes, der König von Israel wusste nichts von einem Neugeborenen. Trotzdem heuchelte er Interesse. „Wenn ihr das neugeborene Kind findet, dann lasst es mich wissen. Ich werde ihm huldigen.“ In Wirklichkeit fürchtete er um seine Macht. Er wollte das neugeborene Kind töten lassen.

Die drei Männer ahnten die Hinterlist des Königs und hatten auch nicht vor, zu ihm zurück zu kommen. Doch sie verabschiedeten sich freundlich von ihm. Dann machten sie sich auf den Weg, um das Kind endlich zu finden.

Endlich – sie waren gerade in Bethlehem angekommen – schien der Stern still zu stehen. Plötzlich merkten die Männer, dass sich irgendetwas veränderte. Obwohl es Nacht war und die meisten Menschen schliefen, war eine Unruhe auf den Straßen. Hirten liefen herum und hatten anscheinend ihre Herden alleine gelassen. Sie riefen einander zu: „Der Heiland ist geboren!“

Balthasar, Caspar und Melchior hielten die Hirten auf. „Was erzählt ihr hier?“ „Edle Herren!“, klärten die Hirten die Männer auf. „Einer ist geboren worden, der ist mehr wert als Ihr alle miteinander, Mehr wert als wir samt unseren Herden. Er ist mehr als alle Menschen auf der Welt. Er ist der Sohn Gottes selber!“

Die drei Sternenkundige steckten aufgeregt ihre Köpfe zusammen. „Das also ist der große König, dessen Geburt mit diesem Stern angezeigt wird. Natürlich – kein König, sondern Gottes Sohn selber! So gesehen: Der größte König aller Zeiten!“ Schnell legten sie jetzt die letzten Meter zurück und eilten zum Stall, so wie ihnen die Hirten den Weg gewiesen hatten.

Vorsichtig betraten sie die armselige Behausung und überzeugten sich davon, dass Gottes Sohn selber in einer Krippe lag. Jeder von ihnen hatte ein Geschenk für einen König dabei: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Das gaben sie jetzt dem Kind in der Krippe!

Sie knieten sich vor dem Kind nieder und bekannten: Gottes Sohn ist geboren – der Stern hat es bezeugt!

© Ingrid Neufeld

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Die Legende vom vierten König

Autor: unbekannt

Außer Caspar, Melchior und Balthasar war auch ein vierter König aus dem Morgenland aufgebrochen, um dem Stern zu folgen, der ihn zu dem göttlichen Kind führen sollte. Dieser vierte König hieß Coredan.

Drei wertvolle rote Edelsteine hatte er zu sich gesteckt und mit den drei anderen Königen einen Treffpunkt vereinbar. Doch Coredans Reittier lahmte unterwegs. Er kam nur langsam voran, und als er bei der hohen Palme eintraf, war er allein. Nur eine kurze Botschaft, in den Stamm des Baumes eingeritzt, sagte ihm - dass die anderen drei ihn in Bethlehem erwarten würden.

Coredan ritt weiter ganz in seinem Wunschtraum versunken Plötzlich entdeckte er am Wegrand ein Kind, bitterlich weinend und aus mehreren Wunden blutend. Voll Mitleid nahm der das Kind auf sein Pferd und ritt in das Dorf zurück, durch das er zuletzt gekommen war. Er fand eine Frau, die das Kind in Pflege nahm. Aus seinem Gürtel nahm er einen Edelstein und vermachte ihn dem Kind, damit sein Leben gesichert sei.

Doch dann ritt er weiter, seinen Freunden nach. Er fragte die Menschen nach dem Weg, denn den Stern hatte er verloren. Eines Tages erblickte er den Stern wieder, eilte ihm nach und wurde von ihm durch eine Stadt geführt. Ein Leichenzug begegnete ihm. Hinter dem Sarg schritt eine verzweifelte Frau mit ihren Kindern. Coredan sah sofort, dass nicht allein die Trauer um den Toten diesen Schmerz hervorrief. Der Mann und Vater wurde zu Grabe getragen. Die Familie war in Schulden geraten, und vom Grabe weg sollten die Frau und die Kinder als Sklaven verkauft werden.

Coredan nahm den zweiten Edelstein aus seinem Gürtel, der eigentlich dem neugeborenen König zugedacht war. „Bezahlt, was ihr schuldig seid, kauft euch Haus und Hof, und Land, damit ihr eine Heimat habt!“ Er wendete sein Pferd und wollte dem Stern entgegen reiten - doch dieser war erloschen. Sehnsucht nach dem göttlichen Kind und tiefe Traurigkeit überfielen ihn. War er seiner Berufung untreu geworden? Würde er sein Ziel nie erreichen?

Eines Tages leuchtete ihm sein Stern wieder auf und führte ihn durch ein fremdes Land, in dem Krieg wütete. In einem Dorf hatten Soldaten die Bauern zusammengetrieben, um sie grausam zu töten. Die Frauen schrien und Kinder wimmerten. Grauen packte den König Coredan, Zweifel stieg in ihm auf. Er besaß nur noch einen Edelstein - sollte er denn mit leeren Händen vor dem König der Menschen erscheinen?

Doch dies Elend war so groß, dass er nicht lange zögerte, mit zitternden Händen seinen letzten Edelstein hervorholte und damit die Männer und das Dorf vor der Verwüstung loskaufte. Müde und traurig ritt Coredan weiter. Sein Stern leuchtete nicht mehr. Jahrelang wanderte er. Zuletzt zu Fuß, da er auch sein Pferd verschenkt hatte. Schließlich bettelte, er, half hier einem Schwachen, pflegte dort Kranke; keine Not blieb ihm fremd. Und eines Tages kam er am Hafen einer großen Stadt gerade dazu, als ein Vater seiner Familie entrissen und auf ein Sträflingsschiff, eine Galeere, verschleppt werden sollte. Coredan flehte um den armen Menschen und bot sich dann selbst an, anstelle des Unglücklichen als Galeerensklave zu arbeiten.

Sein Stolz bäumte sich auf, als er in Ketten gelegt wurde. Jahre vergingen. Er vergaß, sie zu zählen. Grau war sein Haar, müde sein zerschundener Körper geworden. Doch irgendwann leuchtete sein Stern wieder. Und was er nie zu hoffen gewagt hatte, geschah. Man schenkte ihm die Freiheit wieder; an einer fremden Küste wurde er an Land gelassen. In dieser Nacht träumte er von seinem Stern, träumte von seiner Jugend, als er aufgebrochen war, um den König aller Menschen zu finden. Eine Stimme rief ihn: „Eile, eile!“ Sofort brach er auf, er kam an die Tore einer großen Stadt. Aufgeregte Gruppen von Menschen zogen ihn mit, hinaus vor die Mauern. Angst schnürte ihm die Brust zusammen. Einen Hügel schritt er hinauf. Oben ragten drei Kreuze.

Coredans Stern, der Ihn einst zu dem Kind führen sollte, blieb über dem Kreuz in der Mitte stehen, leuchtete noch einmal auf und war dann erloschen. Ein Blitzstrahl warf den müden Greis zu Boden. „So muss ich also sterben“, flüsterte er in jäher Todesangst, „sterben, ohne dich gesehen zu haben? So bin ich umsonst durch die Städte und Dörfer gewandert wie ein Pilger, um dich zu finden, Herr?“ Seine Augen schlossen sich. Die Sinne schwanden ihm. Da aber traf ihn der Blick des Menschen am Kreuz, ein unsagbarer Blick der Liebe und Güte. Vom Kreuz herab sprach die Stimme: „Coredan, du hast mich getröstet, als ich jammerte, und gerettet, als ich in Lebensgefahr war; du hast mich gekleidet, als ich nackt war!“

Ein Schrei durchbebte die Luft - der Mann am Kreuze neigte das Haupt und Coredan erkannte mit einemmal: Dieser Mensch ist der König der Weit. Ihn habe ich gesucht in all den Jahren. Er hatte ihn nicht vergebens gesucht; er hatte ihn doch gefunden.

(Nach einer alten russischen Legende)

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Drei merkwürdige Gäste und ein guter Stern

Autor: unbekannt

Die vornehmen Leute aus dem Osten hatten den Stall und die Krippe noch nicht lange verlassen, da trug sich eine seltsame Geschichte in Betlehem zu, die in keinem Buch verzeichnet ist.

Als die Reitergruppe der Könige gerade am Horizont verschwand, näherten sich drei merkwürdige Gestalten dem Stall.

Die erste trug ein buntes Flickenkleid und kam langsam näher. Zwar war sie wie ein Spaßmacher geschminkt, wirkte aber hinter ihrer lustigen Maske eigentlich sehr, sehr traurig. Erst als sie das Kind sah, huschte ein leises Lächeln über ihr Gesicht. Vorsichtig trat sie an die Krippe heran und strich dem Kind zärtlich über das Gesicht: „Ich bin die Lebensfreude“ sagte sie. „Ich komme zu dir, weil die Menschen nichts mehr zu lachen haben. Sie haben keine Freude mehr am Leben. Alles ist so bitterernst geworden.“ Dann zog sie ihr Flickengewand aus und deckte das Kind damit zu. „Es ist kalt in dieser Welt. Vielleicht kann dich der Mantel des Clowns wärmen und schützen.“

Darauf trat die zweite Gestalt vor. Wer genau hinsah, bemerkte ihren gehetzten Blick und spürte, wie sehr sie in Eile war. Als sie aber vor das Kind in der Krippe trat, schien es, als falle alle Hast und Hektik von ihr ab. „Ich bin die Zeit“, sagte sie und strich dem Kind zärtlich über das Gesicht. „Eigentlich gibt es mich kaum noch. Die Zeit, sagt man, vergeht wie im Flug. Darüber haben die Menschen aber ein großes Geheimnis vergessen. Die Zeit vergeht nicht. Zeit entsteht. Sie wächst überall dort, wo man sie teilt.“ Dann griff die Gestalt in ihren Mantel und legte ein Stundenglas in die Krippe. „Man hat wenig Zeit in dieser Welt. Diese Sanduhr schenke ich dir, weil es noch nicht zu spät ist. Sie soll dir ein Zeichen dafür sein, dass du immer so viel Zeit hast, wie du dir nimmst und anderen schenkst.“

Dann kam die dritte Gestalt an die Reihe. Sie hatte ein geschundenes Gesicht voller dicker Narben, so als ob sie immer und immer wieder geschlagen worden wäre. Als sie aber vor das Kind in der Krippe trat, war es als heilten die Wunden und Verletzungen, die ihr das Leben zugefügt haben musste. „Ich bin die Liebe“, sagte die Gestalt und strich dem Kind zärtlich über das Gesicht. „Es heißt, ich sei viel zu gut für diese Welt. Deshalb tritt man mich mit Füßen und macht mich fertig.“ Während die Liebe so sprach, musste sie weinen und drei dicke Tränen tropften auf das Kind. „Wer liebt, hat viel zu leiden in dieser Welt. Nimm meine Tränen. Sie sind das Wasser, das den Stein schleift. Sie sind wie der Regen, der den verkrusteten Boden wieder fruchtbar macht und selbst die Wüste zum Blühen bringt.“ Und die Tränen verwandelten sich in drei wunderschöne blühende rosa Rosen.

Da knieten die Lebensfreude, die Zeit und die Liebe vor dem Kind des Himmels. Drei merkwürdige Gäste, die dem Kind ihre Gaben gebracht hatten. Das Kind aber schaute die drei an, als ob es sie verstanden hätte.

Plötzlich drehte sich die Liebe um und sprach zu den Menschen. „Man wird dieses Kind zum Narren machen, man wird es um seine Lebenszeit bringen und es wird viel leiden müssen, weil es bedingungslos lieben wird. Aber weil es Ernst macht mit der Freude und weil es seine Zeit und seine Liebe verschwendet, wird die Welt nie mehr so wie früher sein. Wegen dieses Kindes steht die Welt unter einem neuen guten Stern, der alles andere in den Schatten stellt.“

Darauf standen die drei Gestalten auf und verließen den Ort. Die Menschen aber, die all das miterlebt hatten, dachten noch lange über diese rätselhaften Worte nach.

Auch unser Leben und unsere Zeit stehen seit der Geburt Jesu unter einem neuen guten Stern, der alles Dunkle hell macht und alle Verletzungen heilt. Das ist die große Freude, die allem Volk zuteil wird, auch mir und dir.

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Lieder

Die heilig'n drei Könige

volkstümliches Lied aus dem 18. Jahrhundert, Video

Die heiligen drei Könige mit ihrigem Stern
die kommen gegangen, ihr Frauen und Herrn
Der Stern gab ihnen den Schein
ein neues Reich geht uns herein

Die heiligen drei Könige mit ihrigem Stern
sie bringen dem Kindlein das Opfer so gern
sie reisen in schneller Eil
in dreizehn Tagen vierhundert Meil

Die heiligen drei Könige mit ihrigem Stern
knien nieder und ehren das Kindlein,den Herrn
ein selige, fröhliche Zeit
verleih uns Gott im Himmelreich

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Die Könige

Autor: Peter CorneliusVideo
Noten (Quelle: http://imslp.org)

Drei Kön’ge wandern aus Morgenland;
ein Sternlein führt sie zum Jordanstrand.
In Juda fragen und forschen die drei,
wo der neugeborene König sei.
Sie wollen Weihrauch, Myrrhen und Gold
dem Kinde spenden zum Opfersold.

Und hell erleuchtet glänzet des Sternes Schein,
zum Stalle gehen die Kön’ge ein;
das Knäblein schauen sie wonniglich,
anbetend neigen die Kön’ge sich;
sie bringen Weihrauch Myrrhen und Gold
zum Opfer dar dem Knäblein hold.

O Menschenkind, halte treulich Schritt!
die Kön’ge wandern, o wand’re mit!
Der Stern der Liebe, der Gnade Stern,
erhelle dein Ziel, so suchst du den Herrn;
und fehlen Weihrauch, Myrrhen und Gold:
schenke dein Herz dem Knäblein hold!

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